Montag, März 30, 2020

Corona in Rumänien: Angelika Wenger berichtet

Auch in Rumänien hat das Coronavirus den Alltag der Menschen radikal verändert. „Ich war heute wieder im Umkreis der Stadt Calan unterwegs. Es ist eine fast gespenstige Leere. Mehrmals wurde ich von der Polizei angehalten. Es herrschen strenge Ausgangsbeschränkungen und jeder muss ein Formular mit sich tragen, das zum Verlassen des Hauses berechtigt", erzählt uns Angelika Wenger, unsere langjährige Projektpartnerin in Calan in Rumänien.

Sie berichtet uns von den Schwierigkeiten, die die aktuelle Lage mit sich bringen:

Angelika Wenger mit ihrem Mann Mathias (li.)
und Hanspeter Hofinger (re.)
„Wir möchten alle Menschen, die bislang bei uns in der Armenküche gespeist wurden, auch weiter versorgen. Seit über zwei Wochen haben wir offiziell die Räumlichkeiten geschlossen, aber mit der Genehmigung des Amtes dürfen wir nun weiter kochen. Die Essensausgabe erfolgt durch das Fenster, mit entsprechenden Hygienevorschriften. Das ist wichtig, um auch unsere Mitarbeiter zu schützen.

Köchinnen der "Armenküche"
Alle anderen Mitarbeiter musste ich nun offiziell kündigen (bis jetzt hatten sie noch regulären Urlaub), was mir sehr schwerfällt. Wir wissen auch nicht wie es weiter geht. Unsere drei Geschäfte bzw. der Flohmarkt waren uns eine sehr große Stütze und wichtige Einnahmequelle zur Kostendeckung unserer Hilfeleistungen. Doch sie müssen geschlossen bleiben.
Armensiedlung in Calan

Die Menschen sind von Armut und Hunger bedroht. Heute habe ich allen Bedürftigen, die sich täglich ein warmes Essen von der Kantine abholen dürfen, offizielle Papiere gegeben. Das erlaubt ihnen, zu Fuß durch die Stadt zu laufen. Außerdem versuchen wir auch in die abgelegenen Dörfer zu fahren und alleinstehende, ältere Menschen bzw kranke Familien zu erreichen.

Ich denke, die wirklich ganz große Welle steht noch vor uns. Wir danken jetzt schon für jede Art von Unterstützung! Der Herr vergelts euch! Bleibt bitte alle gesund und verliert eure Zuversicht und Hoffnung nicht. Angelika Wenger“

Corona betrifft uns alle und erreicht leider auch die Ärmsten der Armen. Wir bitten euch: Bleibt uns und den Menschen in unseren Projekten weltweit verbunden.  

Eure Spende für Menschen in Not ist heute wichtiger denn je.
Vergelt's Gott!

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