Donnerstag, Juni 16, 2011

Medizinischer Einsatz in Siebenbürgen


Uns erreichten 2 Berichte über den medizinischen Einsatz der Rettenbachers in Siebenbürgen, welcher Anfang Mai stattfand.

Bericht von Pfarrer Eduard Rudolf:

"Der Einsatz war ein großer Erfolg. Jeden Tag kamen bis zu 60 Patienten. Das Ehepaar Dr. Hans und Dr. Theresia Rettenbacher bzw. ihre Dolmetscherin Ibi Rudolf waren am Ende des Tages K.O.

Die Leute schätzten die Arbeit des Ehepaares Rettenbache sehr. Auch die Medikamente, welche sie den Patienten schenkten, fanden regen Zuspruch. Wir gehen davon aus, dass ca. 500 zum Teil schwerstkranke Patienten untersucht und behandelt werden konnten. Preis dem Herrn !

Bis zum letzten Tag habe ich mir Sorgen gemacht, ob wir Probleme oder Angriffe von irgendeiner Seite bekommen werden, aber Gott sei Dank ist alles bestens gelaufen.

Dr. Hans und Theresia Rettenbacher haben uns in all den Dörfern sehr ermutigt. Auf unserer Seite haben wir zusammen mit unseren Mitarbeitern dem Ärtzteehepaar geholfen, Kranke zur Ordination zu transportieren und ihnen die wichtigsten Dinge zu übersetzen.



Fast jeden Abend, obwohl alle schon sehr ausgelaugt waren, haben wir für die Kranke, welche zurückgekommen sind, gebetet.

Mein Bericht soll enden mit den Worte Jesu: „ Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.” Matth.25.

Ganz vielen Dank auch an ORA für diese wunderbare Hilfe !

Pfarrer Eduard Rudolf”


Bericht des Ehepaares Rettenbacher

"Nun sind wir wieder seit Samstag, 14. Mai in Igls zurück.

Es ist nicht einfach, die vielen Eindrücke und Erlebnisse in einem Bericht zu sortieren, aber ich werde es versuchen.

Unser Einsatz dauerte 2 Wochen und war bestens vorbereitet von Pastor Eduard und seiner Frau Ibi zusammen mit den Mitarbeitern der Gemeinde Stadt auf dem Berge in Apata.

Ohne ihre gründliche Vorbereitung hätten wir nicht so viele Patienten untersuchen und behandeln können. Ich hatte fast den Eindruck, daß es diesmal noch mehr waren. Arm und bedürftig wie schon in früheren Jahren die Zigeuner, aber es sind auch sehr viele Ungarn gekommen. Wir mußten wieder feststellen, daß diese Menschen nicht das Geld haben auch bereits verordnete Medikamente zu bezahlen. Dementsprechend war ihr Gesundheitszustand, ihre Schmerzen, ihre Blutzuckerwerte, ihre Blutdruckwerte und vieles mehr…Die Not und das Elend hat uns aus vielen Augen angeschaut, aber ebenso haben wir sehr viel Dankbarkeit erlebt, nicht nur für die medizinische Zuwendung, die wir ihnen gegeben haben, sondern zumeist auch dafür, daß wir gekommen sind und sie nicht vergessen haben

Dank großzügiger Spenden von zu Hause hatten wir wirklich sehr viele Medikamente mit, die dank Ora auch rechtzeitig vor uns an Ort und Stelle waren. Wir haben nun ja auch schon gewußt, von welchen Medikamenten wir besonders viel brauchen und so konnten wir den Patienten viele gute Sachen mitgeben.

Wir waren mit unserer „mobilen“ Ordination – sprich viele Schachteln mit Medikamenten, dem Ekg und auf dem Dach des Autos das Untersuchungsbett – in verschiedene Dörfer unterwegs. Die Anfahrten über meistens sehr schlechte Straßen z. T. nicht einmal asphaltiert und mit vielen Schlaglöchern war ziemlich zeitaufwändig. Aber es wäre den Menschen in den Dörfern nicht möglich gewesen zu uns zu kommen. Wir haben uns gefreut, viel bekannte Gesichter zu sehen.

Wiederum war es eindrucksvoll, zu sehen, wie Ungarn und Zigeuner gemeinsam warteten bis sie drankamen, was wirklich in dieser Region nicht selbstverständlich, sondern ein großes Verdienst der Gemeinde mit ihren Mitarbeitern ist. Diesmal sind sogar viele Ungarn gekommen, die noch vor 1 oder 2 Jahren gesagt haben, in die Zigeunerstraße (wo wir ordinierten) gingen sie nicht.

In verschiedenen Dörfern haben wir auch nach der medizinischen Betreuung mit Mitgliedern der Gemeinde und den Pastoren Eduard und Ibi Gebet für die Kranken angeboten, besonders auch in dem Wissen, daß unser Handeln so beschränkt ist, aber Gott auch aus der Bereitschaft, das Wenige, das wir haben zu geben, Großes tun kann .

Ibi hat uns dann am Abend nach einem anstrengenden Tag, – denn ohne ihre Übersetzung hätten wir gar nichts tun können, weil wir von Rumänisch und der Pantomime der Zigeuner nur Brocken verstanden hätten und von der ungarischen Sprache nicht einmal das – noch bestens für uns gekocht. Beim Abendessen hatten wir noch einen sehr gesegneten Austausch. Vielleicht ist es uns auch gelungen, sie zu ermutigen, ihren so wichtigen Dienst an den Armen in dieser Region trotz aller Mühe weiterhin in Treue zu tun.

Wir selbst haben auch wieder die Erfahrung gemacht, daß wir mit anderen Christen in Einheit auf der Seite der Armen immer am richtigen Platz sind.

Wenn Gott uns weiterhin die Gesundheit schenkt, wollen wir wieder diesen physisch wie psychisch anstrengenden Dienst machen."

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